Es gibt so ein paar Dinge, die mich wirklich nerven. Nicht nur ärgern, sondern richtig nerven. Kindergarten-Nachrichten, morgens um 7 Uhr zum Beispiel. Mein Notbetreuung geschädigtes Nervenkostüm gerät direkt in Wallung, wenn ich diese Nachrichten aufpoppen sehe. Lustigerweise sind es meistens gar keine ‘schlechten Nachrichten’ (die kommen vorzugsweise erst dann, wenn man die Kinder fertig gemacht hat und gerade loslaufen möchte), sondern Erinnerungen an zukünftige Schließtage, Essenspläne etc.. Ich habe bereits mehrfach in unserer KiTa darum gebeten, solche Nachrichten doch bitte zu späteren Zeiten zu versenden. Umsonst… Meiner Meinung nach macht sich da irgendjemand einen Riesenspaß daraus, die Eltern morgens direkt mit einem Adrenalinschock in Stimmung zu bringen.
Schulnachrichten, dass Unterricht entfällt (per se), speziell aber 5 Minuten nachdem die Kinder in den Bus (der sie zur Schule bringen soll) eingestiegen sind, gehören ebenfalls dazu. Schulnachrichten generell erhöhen mein Stresslevel enorm. Dabei ist es auch relativ egal, ob der Absender offiziell (Schule/Lehrer) oder privat (WhatsApp-Elterngruppen) ist. Selten, bis gar nie, habe ich bisher Nachrichten erhalten, die in irgendeiner Form positiv waren. Gerade wieder erlebt. Aufrufe für Lehrer-Weihnachtsgeschenke zum Beispiel. Erstens kann ich mich wirklich nicht daran erinnern, dass mir meine Mutter jemals Geld gegeben hätte, um Lehrern Geschenke zu kaufe. Zweitens frage ich mich ernsthaft, ob man den armen Lehrern damit wirklich einen Gefallen tut. Die 25. Tasse, irgendeinen Tee (den sie wahrscheinlich gar nicht mögen) oder sonstigen Trödel geschenkt zu bekommen. Dabei müssen sie auch noch glücklich aussehen, das stelle ich mir schwierig vor. Ich vermute, ein respektvolles Miteinander, das gesamte Jahr hindurch, würde den Lehrern mehr bedeuten und bringen.
Freundebücher im Kindergarten stehen ganz weit oben auf meiner Horror-Liste. Für mich ein unfassbarer Blödsinn. Mit allem Respekt, wer denkt sich sowas aus und wer hat Zeit für sowas? Ich kann mich noch gut an die Poesiealben von früher erinnern. Diese Bücher, die man SELBST ausgefüllt hat, ohne irgendjemand damit zu belästigen. Heutzutage soll man tatsächlich für die 3jährigen, den zukünftigen Berufswunsch angeben (Investment-Banker, was sonst?), das Lieblingslied eintragen. Selbstverständlich sind keine Kinderlieder gemeint, da wird schon richtig aufgefahren, mit den neuesten Songs. BiBaButzemann war gestern. Die süßen Kleinen sollen doch bitte ein Bild malen (leider haben sie mein, nicht vorhandenes künstlerisches Talent geerbt) und man soll noch einen Fingerabdruck im Buch verewigen. Womit macht man bitte einen Fingerabdruck? Tinte? Eine offene Patrone, oder eine offenes Tintenglas? Das geht bei uns nicht lange gut. Zukünftig verweigere ich das, mit dem Hinweis auf Datenschutzbestimmungen. Generell lasse ich die Bücher mittlerweile so lange auf dem Platz der Kinder liegen, bis sie woanders landen. Sorry, da bin ich raus.
Eine meiner nervigsten und zugleich erschreckendsten Erfahrungen (in der Kommunikation mit anderen Eltern) durfte ich im vergangenen Jahr machen. Unsere beiden Ältesten machen in diesem Jahr ihren Abschluss und natürlich müssen sie eine Abschlussfahrt machen. Natürlich muss es eine Flugreise sein, darunter machen wir es nicht. Als fordernde Mutter unterbreitete ich, gegenüber der Eltersprecherin und der Klassenlehrerin, folgenden Vorschlag: die ‘Kinder’ sollten sich selbst einen Teil der Klassenfahrt erwirtschaften. Mein Plan sah vor, diverse Unternehmen in der Umgebung anzusprechen, nach möglichen Praktika/Hilfsjobs zu fragen und im Gegenzug Spenden zu erbitten. Da sehr viele der Mitschüler noch keine Idee haben, wo ihre berufliche Reise hingehen soll, hätte das Ganze zwei positive Aspekte gehabt. Erstens hätte ein ‘Reinschnuppern’ in Betriebe eventuell eine gewisse Erkenntnis gebracht und zweitens wäre Geld zusammen gekommen. Die Unternehmen, die über fehlende Auszubildende klagen, hätten außerdem eine Möglichkeit zur Präsentation ihres Hauses bekommen. Die Elternsprecherin und die Lehrerin waren begeistert. Ich erklärte mich dazu bereit, die entsprechenden Schreiben aufzusetzen und mit ersten Firmen in Kontakt zu treten. Meine einzige Bedingung war, dass die erwirtschafteten Gelder ausschließlich unter denjenigen aufgeteilt werden, die sich beteiligt haben. Gesagt, getan…
Nachdem die Schreiben fertiggestellt waren, die ersten Firmen Interesse gezeigt haben und ich weitere Kontakte in Aussicht hatte, stellte ich eine Abfrage in die WhatsApp-Elterngrupe, wessen Kinder sich daran beteiligen würden. Zur Anmerkung, man hätte tatsächlich einen Teil seiner Freizeit (unter anderem von sechs Wochen Sommerferien) opfern müssen. Die Resonanz: Null. Auf die zweite Fristsetzung meinerseits kamen zwei Rückmeldungen, die lediglich darauf hinwiesen, dass die eigenen Kinder nur dann mitmachen würden, wenn ALLE aus der Klasse sich daran beteiligen würden. Eine einzige Mutter rief mich daraufhin an und bedankte sich für meine Mühe und äußerte ihr Unverständnis über die restlichen Eltern. Das ist einer der Gründe, warum ich mich weigere, Elternabende oder sonstige Elternstammtische etc. zu besuchen. Ohne Worte…