„Bremsen, Lösen, Lenken“, „Kind, achte auf Deine Linie“, „immer schwätze mit de Leut“ und eben „Bis eins heult“ sind mir als die einprägsamste Lebensweisheiten aus meiner Kindheit präsent. „Bis eins heult“ war DER Standardspruch unserer Mutter um meine große Schwester, mich und unseren kleinen Bruder irgendwie zur Vernunft zu bringen wenn es mal wieder drüber und drunter ging. Da ich diesen Satz ebenfalls häufig benutze um meine 10 Kinder (von knapp 2 Jahren bis 16 Jahren, 6 Jungs und 4 Mädchen) und vor allem meinen Mann in den Griff zu bekommen, erschien er mir als Blog-Name sehr passend.
Zu mir: Ich wurde 1977 am Rande des Schwarzwalds als 2. Tochter eines Forellenzüchters geboren und lebe mit meinem genannten Anhang inklusive der 2 Riesenschnauzer und einem Kater im Eigenheim im Westerwald. Ich bin mittlerweile problemlos einsetzbar als Erzieherin, Lehrerin (1. – 10. Klasse), Friseurin, Hundefriseurin, Malerin, Krankenschwester und Psychologin. Dank unserer beiden Ältesten könnte ich auch jederzeit in einer HR-Abteilung eingesetzt werden. Bewerbungen, Vorbereitungen zu Vorstellungsgespräch en und Feedback-Gespräche mit Praktikastellen runden mein Profil ab. Das ein oder andere, wie zum Beispiel das Haareschneiden, kam Dank Corona dazu. Alleine das führte schon zu manch lustigen Situationen. Das letzte Mal Haareschneiden bei meinem Mann endete damit, dass er 15 min lang mit einem Messer vor der Badezimmertüre stand während ich von innen versuchte, ihm einzureden, dass man die rechte Seite während des direkt danach anstehenden Online-Meetings überhaupt nicht sehen würde, wenn er sich nur richtig platziert.
Bei uns ist es häufig sehr laut, meistens liebenswert aber garantiert immer chaotisch. Über dieses Chaos möchte ich gerne berichten, um die Erinnerung für uns als Familie zu erhalten (weil man einfach sehr vieles vergisst) und weil ich glaube, dass es für Außenstehende meistens sehr amüsant und mindestens erstaunlich ist, was einem so alles passieren kann, wenn man so viele Individuen mit allen Bedürfnissen und Notwendigkeiten irgendwie unter einen Hut bekommen muss. Auf die konkrete Idee kam ich bei meinem 30jährigen Klassentreffen. Seit Ende der Schulzeit hatte ich praktisch keinen Kontakt mehr zu meinen ehemaligen Klassenkameraden und ich war DAS absolute Highlight. Jeder wollte wissen ob ich wirklich 10 Kinder habe und wie das funktionieren kann. Offenbar gibt es also Interesse an unserem Leben.
Alleine mein Mann und seine Eigenheiten/skurrilen Einfälle werden ein großer Bestandteil dieses Blogs sein. Ich werde immer wieder aus der Vergangenheit berichten, wie zum Beispiel aus den Schwangerschaften/Geburten, diverse unfassbare Geschenke oder einfach irgendwelchen Blödsinn den er sich einfallen ließ.
Die Kinder haben den Blog abgesegnet und fanden es sogar einigermaßen cool als ich ihnen davon berichtet habe. Bedingung war allerdings, dass ich ihre Namen nicht nennen darf. Im Laufe der Zeit wird sicherlich klar werden, warum das ihre einzige Bedingung war.
Schwierig wird sicherlich die Themenwahl… Während es für mich eigentlich ganz normal ist morgens den Kleinen die Zähne zu putzen während sich ein Riesenschnauzer zwischen mich und das Waschbecken zwängt, der andere direkt hinter meinen Füßen liegt und die Kleinste währenddessen ständig versucht den Badezimmermülleimer auszuräumen, in die Toilette zu fassen oder die Klobürste zu klauen, sodass ich alle 20 Sekunden erstmal über den Hund falle um sie davon abzuhalten, ist es für andere wahrscheinlich einigermaßen irritierend bis eigenartig. Mal abgesehen von der fast täglichen Suche nach einem PAAR Schuhe für die Kleinen. Meistens finde ich mindestens 3 einzelne Schuhe und verzweifle fast bei der Suche nach den jeweils Zweiten. Natürlich immer mit dem Druck im Nacken, nicht rechtzeitig in den Kindergarten zu kommen. Zu berichten gibt es nahezu täglich chaotische bis sehr lustige Gegebenheiten. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt und freue mich darauf.
Sehr coole Idee 😂
Wunderbar geschrieben und beschrieben. Erkenne auch teilweise deinen Mann in mir wieder.
Die Erlebnisse mit deiner Familie unbedingt weiter protokollieren. Ich hab auch mal ein Tagebuch geführt für einen Monat, als ich 1991 während des Golfkrieges im Irak mit einem Hilfskonvoi war. So ist es für mich heute noch spannend darin zu lesen und die Erinnerung schweifen zu lassen.
Und bei eurer Familie mit 10 Kindern hat man bestimmt an vielen Tagen abenteuerliches zu erleben.
Weiter so und als Buch veröffentlichen !