Die Frage ist doch, will man das? Ich habe entschieden, nein, auf gar keinen Fall. Mein Göttergatten kann, wenn er will. Egal ob kochen, backen, waschen, bügeln. Kann er alles, sogar erstaunlich gut. Hat auch gute Seiten bei der Oma aufzuwachsen. Aber: Er fokussiert sich nicht auf das, was gerade wichtig ist.
Beispiel: Er hat Urlaub, es ist 10.00 Uhr und es überkommt ihn, irgendwas zu machen. Ich gehe einkaufen und lasse ihn Zuhause. Ein großer Fehler, wie sich schnell herausstellt. Wenn er dann kocht, geht erstmal das Gemaule los, was in der Küche alles fehlt und wie es in den Schränken aussieht. Also fängt er an, mir eine Einkaufsliste zu schreiben. Mir soll das sagen, ich würde ja gerne, aber es fehlt an allem. Somit fängt er an, die Schränke und Schubladen auszutauschen. Mag gut gemeint sein, aber die Uhr tickt. Ich komme mit den Einkäufen nach Hause und die Bude steht Kopf. Es sieht aus wie auf einem Schlachtfeld. Überall Töpfe, Pfannen, Besteck, eben alles, was vorher in den Schränken war. Ich habe jetzt noch knapp eine Stunde, um alles einzuräumen, Ordnung zu schaffen und zu kochen. Ich könnte ihn gerade auf den Mond schießen.
Als nächstes räumt er das Auto aus. Auch das klingt erstmal gut, aber: Er probiert was ihm gefällt und ist damit satt, bevor es Essen gibt. Schlimmer als ein Kleinkind. Dazu kann ich mir anhören, wie viel er doch heute im Haushalt geholfen hat und dass er dafür abends noch eine Belohnung erwartet. Jetzt denkt man, dass es sich um einen Scherz handelt, nein, so ist er mein Göttergatte.
Geht es noch schlimmer? Selbstverständlich! Vorausgesetzt, alles ist sauber und der Kühlschrank nach seinen Vorstellungen gefüllt, fängt er an zu kochen. Niemals nach Rezept, eher vergleichbar mit einem freischaffenden Künstler. Gemüsepfanne mit einer durchaus pikanten Note und diversen Zutaten, die die Kinder nicht mögen. Pilze, Bohnen, Peperoni, um nur einige Zutaten zu nennen. Was ist die Konsequenz daraus? Riesentheater, weil die Kinder es nicht essen wollen. Welche Überraschung. Mein Mann ist diesbezüglich tiefenentspannt. Er setzt es den Kindern so lange vor, bis alles aufgegessen wurde. Das kann dauern. Nicht falsch verstehen, das Essen ist schon wirklich lecker. Nur leider nicht kindgerecht. Jedwede Kritik daran fasst der Chefkoch als persönliche Beleidigung auf. Das ist einer der Gründe, warum ich nach Geburten schnellstmöglich wieder nach Hause kommen muss. “Mama, wann kommst du wieder nach Hause? Der Papa kocht”…
Update: Mittlerweile hat er seine Strategie geändert und bindet die Kinder beim Kochen mit ein, bei Eintöpfen beispielsweise. Die Zwerge dürfen dann alles kleinschneiden und auch beim Abschmecken behilflich sein. In der Tat hilft es, die Akzeptanz seiner Gerichte zu steigern. Allerdings nicht bei allen und nur bis zu einem gewissen Grad.
Solche Tage gehen ja noch, manchmal wäscht er auch. Kann man da etwas falsch machen? Klar geht das. Zuerst lässt er die Kinder Wäsche im Haus zusammensuchen. Mit Vorliebe auch Kuscheltiere und alles, was irgendwo unter Regalen rumfliegt. So wäscht er dann im Hochsommer zum Beispiel Handschuhe und Schals. Die Kapazitäten unserer Wäscheständer sind begrenzt und dann sowas. Die Dinge, die dringend gewaschen werden müssen, liegen dann noch rum. Ich könnte wahnsinnig werden.
Spülmaschine einräumen. Kann man diesbezüglich etwas anrichten? Aber natürlich! Die Spülmaschine läuft mindestens 3x täglich und es ist klar, womit sie eingeräumt wird. Geschirr und Besteck nach dem Frühstück, Kochutensilien und “Mittagessen”, plus alles, was abends anfällt.Mein Mann räumt die Maschine mit Vorliebe ein. Allerdings ist der Inhalt anders als üblich. Es befinden sich genau drei Dinge darin, zum Beispiel die Einfüllkammern unserer Waschmaschinen. Ich werde noch verrückt. Dann läuft die Maschine mindestens zwei Stunden und die Zeit fehlt mir dann im weiteren Tagesprogramm. Fazit: Männer raus aus der Küche, weg von der Waschmaschine und besonders weit weg vom Herd. Zumindest in meinem Haushalt