Kleiner Nachtrag zu den Sommerferien:
Dieses Jahr war ich ausnahmsweise richtig früh mit den Schulbuch-Bestellungen. Ich hatte fast alle Materialien rechtzeitig bestellt und die meisten rechtzeitig geliefert bekommen. Freitags vor dem Schulbeginn hatte ich alle Schulsachen/Schulranzen bon den Kindern richten lassen. Ich hatte zudem Sonntags alle benötigten Kleidungsstücke (Schuhe, gleiche Socken, Jacken, Hosen etc) und Brotdosen vorbereitet und fühlte mich damit perfekt vorbereitet für den kommenden Tag. Ein Novum sozusagen. Jeder, der mich kennt, weiß, dass das völlig untypisch ist. Allen voran mein Mann.
Ich befand mich also in einem Zustand der tiefen Entspannung mit der zusätzlichen Aussicht darauf, dass alle Kinder am nächsten Tag wieder aus dem Haus sind. Bis… um 16:51 Uhr eine Nachricht der Klassenlehrerin unserer (ab diesem Jahr) Viertklässlerin aufpoppte. Der Inhalt war anfangs wenig aufregend. Einige warme Worte zu den vergangenen Sommerferien, ein kleiner Ausblick über die Themen im kommenden Schuljahr und dann der letzte Punkt: Wichtige Themen. Zunächst ebenfalls harmlos, der Schulbeginn am ersten Schultag (wohlgemerkt am nächsten Tag) und ganz wichtig (!) die Information, dass die Kinder doch unbedingt die Froschhandpuppen am ersten Schultag mitbringen müssen – versehen mit drei Ausrufezeichen. Mein erster Gedanke: Welche Froschhandpuppe, wovon redet die gute Frau? Eine kurze Nachfrage bei unserer Tochter brachte mich auch nicht weiter. Ihre Antwort: “Mama, die habe ich Dir doch gezeigt, keine Ahnung, wo sie jetzt ist.” Die Lehrerin hat niemals gesagt, dass wir diese noch brauchen.” Kurzum, ich war Schuld. Leichte Panik stieg in mir auf und ich beschloss, in meiner Verzweiflung das zu tun, was ich nur in absoluten Ausnahmefällen mache: In der WhatsApp-Elterngruppe nachfragen.
Ich habe leider einen leichten Hang zur Selbst-Demontage und scheue mich in solchen Momenten nicht, schonungslos die Wahrheit zu sagen/schreiben. Sprich, dass ich keine Ahnung habe, was die Lehrerin von mir möchte. Aussehen, Materialien etc. Postwendend kam natürlich die Antwort der Supereltern, die natürlich sofort wussten, worum es ging und deren Kinder natürlich direkt am letzten Schultag die Froschhandpuppen zuhause abgegeben hatten. Unser Haus ist wohl das Chaotischste was es gibt. Aber es verliert nichts. Es sei denn, es wird bei Aufräumarbeiten weggeworfen. Mit Vorliebe von meinem Mann. Aber dieses Mal war er unschuldig. Also die gesamte Horde zusammengetrommelt und einen Suchauftrag inklusive Belohnung ausgegeben – inklusive Mülltonnen. Normalerweise funktioniert das.
Normalerweise. Natürlich fanden wir alles Mögliche, aber nicht die Puppe. Da war meine Entspannung dahin. Wenn Lehrer wüssten, was sie mit solchen Nachrichten auslösen…
Zwei liebe Mütter schickten direkt Bilder davon, damit ich wenigstens mal wusste, worüber wir sprachen. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die liebe Yvonne, die versuchte, mir aus meiner misslichen Lage zu helfen. Es half aber alles nichts. Ich konnte diese hässliche Puppe aufgrund fehlender Materialien nicht neu basteln.
Das Ende des Liedes war ein einigermaßen unglückliches Kind ohne Froschhandpuppe. Dazu eine genervte Mutter, die am Montag Morgen grüne Socken und Bastelmaterialien einkaufen durfte. Am Abend durfte sich unsere Tochter kreativ austoben und die Puppe nachbauen. Das alles für eine fünfminütige Vorstellung am nachfolgenden Dienstag für die neuen Erstklässler.
Fun Fact am Rande: In den Herbstferien habe ich sie gefunden. Sie lag in unserer riesigen Sockenkiste mit den einzelnen Socken.
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